Gepäck

was nimmst du mit in die Natur?

Es ist immer wieder erstaunlich zu sehen was alles in Rucksäcke gepackt wird. Egal, ob dies auf einer längeren Reise oder auf einer Tageswanderung ist. Beim Thema Gepäck achten viele mehr auf den Ausrüstungshersteller als auf sich selbst, denn…
die Meisten von uns tendieren heute dazu für alle Eventualitäten noch was in den Rucksack zu stopfen.


Ich habe in Australien (bei sehr angenehmen / milden Reisetemperaturen) eine Engländerin getroffen, die sogar Ersatz-Flipflops von zu Hause mitgebracht hat und ihr Rucksack war durch all die «Nötigen» Sachen so schwer, dass sie Hilfe brauchte, um ihn auf den Rücken zu bringen.

Man könnte jetzt sagen falsche Gepäckwahl – ein Rollkoffer wäre besser gewesen. Aus verschiedenen Gründen will oder muss man aber häufig auf den Rucksack zurückgreifen.

Vollbeladener Rucksack

Gerade beim Bushcraften oder Trekking sind wir (viel) mit einem Rucksack unterwegs. Ich mag Gepäckrollen von ganzem Herzen, habe ich aber Nahrungsmittel für mehr als 2-3 Tage dabei, greife ich immer zum Rucksack. Somit besprechen wir hier auch den Rucksack – dies ist aber bei Weitem nicht die einzige Form, sein Gepäck zu transportieren!

Ein Auszug aus klassischen Gepäcklisten zum Thema Wildniswandern / Trekking.

Übernachtung: Zelt komplett, Schlafsack, «Mätteli (Isomatte)», Zelt-Reparaturset, …

Rucksack-Küche: 2 Töpfe, 1 Pfanne (Deckel), Griffzange, Windschutz, Brennstoff, Wassersack, Essbesteck, Dosenöffner, Reinigungsschwamm, Seife, Feuerzeug, Bratschaufel, Gewürze, Becher, Teller, …

Diverses: 2 Messer(XS & L), Uhr, Sonnenschutz (Brille & Creme), Taschenlampe, Fernglas, Wasserflasche & Wasserentkeimung, Schaufel, Erste-Hilfe-Set, Mückenmittel, Reparaturset für Kleidung, Geld, Ausweise, Tagebücher / Bücher, Teleskopwanderstöcke, Kamera / Handy, …

Navigation / Signalisation: Höhenmesser, Not Signalisation (meist Spiegel, Signalpfeife und Signalpatronen), GPS & Ersatz Batterien, Karten, Kompass, …

Körperpflege: Zahnbürste, Zahnpasta, Kamm, Fettcreme, Handtuch, Taschentücher, Toilettenpapier, Duschmittel / Allzweckreinigungsmittel, …

Dazu kommen Kleidung: meist zig Stücke, wie z.B. Unterhemden / T-Shirts, kurze Hosen, lange Hosen, lange Unterhosen, Unmengen Socken, Badesachen, Windjacken, Regenjacke, Regenhose, Mützen, Hut, Halstuch, Fingerhandschuhe, 2tes paar Schuhe fürs Camp und das alles in unzählbaren Packbeuteln.
Und noch vieles mehr – wenn du willst. Nicht brauchst!

Eine solche Menge an Gepäck belädt dich locker mal mit 15 – 20 kg, rechnen wir dann noch ca. 900 g Gewicht für dein Essen pro Tag und nehmen mal 10 Tage Reisezeit, sind das 9 kg Nahrung(in der Realität grösstenteils mehr).  Somit erreichst du ohne Probleme ein Startgewicht in deinem Rucksack von 25-30 kg.

Meine aktuelle Trekkingpackliste findest du in einem anderen Beitrag.

Gepäck wird schnell zu viel

Jetzt meine Frage – machen wir das zum Genuss? Oder wollen wir unsere Belastbarkeit / Tragfähigkeit testen?

Für mich war so ein Rucksack von Anfang an eine Qual

Und es hat sich bis heute nicht verändert. Ich würde sogar so weit gehen, dass ich sage, Survivaltraining lohnt sich schon alleine aus diesem Grund – wenn wir uns sicher, warm und gesund durch die Natur bewegen können und nicht für jeden «Pseudokomfort» noch mehr Gewicht in den Rucksack packen, wird sogar eine längere Reise zum Genuss.

Was kannst du alles tun, um dein Rucksackgewicht zu reduzieren?

  • Eine weitverbreitete, sehr effektive, aber nicht so schnelle Möglichkeit besteht darin, nach jeder Tour aus jedem Bereich etwas zu bestimmen, das beim nächsten Mal zu Hause bleibt (= ca. 5 Gegenstände). Und nur 1 Gegenstand im dazu nimmst. Falls er dir wirklich gefehlt hat.
  • Eine andere Möglichkeit ist Wildnis Survival. Du brauchst auch da einiges an Zeit, da Training unumgänglich ist, aber die Resultate sind bezaubernd.
    • Du übst deine Survival-Fähigkeiten so lange, bis du kein Gepäck mehr brauchst.
      Den Start dazu findest du bald bei unseren online Angeboten.

Aus meiner Sicht

hast du am meisten Potenzial, ohne dabei viel Komfort zu verlieren, wenn du bei den Kleidern, der Rucksack-Küche und dem Punkt Diverses Abstriche machst. Dir bleibt dann immer genug, um deinen Alltag zu meistern, aber dein Gewicht wird deutlich komfortabler und die Sicherheit leidet nicht.

Konkret denke ich z.B. an eine Packliste, wie folgt:

1 Satz Kleider und ein Wechselstück (Ws) davon reichen.

  • Unterwäsche & Ws (ist auch Badekleidung, wenn nötig),
  • 2 Paar Socken,
  • 1 T-Shirt & Ws Langarm T-Shirt,
  • 1 Paar Hosen (an Temperatur angepasst=kurz, ¾ oder lang) & Ws,
  • eine Jacke,
  • ein Poncho & ev. Regenhosen (je nach Klima und Region),
  • ein Halstuch als Hals & Kopfbedeckung, Schattenspender und Dreieck-Tuch,
  • ein Satz Kleider ist frisch gewaschen und (hoffentlich) am Trocknen (z.B. Aussen am Rucksack) der Rest wird getragen.
  • Regnet es, freu dich – dann brachst du ein klein wenig Überwindung und ziehst dir die nassen Sachen an – nach 10 Minuten gehen sind sie warm und du hast am Abend ein Satz trockene Kleider aus dem Rucksack – das belohnt dich 100-fach zurück für die Überwindung am Morgen.

Aus der Liste an Diversem streichst du fast alles weg

und packst den Rest in dein kleines Erste-Hilfe-Set.

Etwas detaillierter:

  • Messer ein kleines Opinel (6-8) reicht,
  • Sonnenschutz machst du mit Stoff (Halstuch),
  • schlafen gehst du mit der Sonne,
  • in die Ferne sehen kannst du auch gut ohne Fernglas,
  • Wasserflasche und kleiner Filter nimmst du mit,
  • Wanderstöcke findet man fast überall auf der Welt,
  • Schaufeln kannst du mit deinen Holz-Wanderstöcken oder deinem Fuss,
  • Mückenmittel entweder zu Hause lassen oder portionieren,
  • eine Nadel und Zahnseide packst du ins Erste-Hilfe-Set,
  • Geld & Ausweise ebenso,
  • Tagebücher und Bücher lässt du zu Hause und nimmst dafür Eindrücke mit oder machst auf der Karte Notizen & Zeichnungen zum Ort,
  • Handy lässt du auch besser zu Hause – du willst ja die Natur geniessen und nicht die digitalen Freunde und ev. hast du ja ohnehin kein Empfang.

Du möchtest dein Messer selber schleifen? Schau dir doch unser Video zum Messerschleifen auf Schweizerdeutsch an un werde Teil der Oase-Survival Familie.

Die «Hardware der Küche»

Ist aus meiner Sicht der Teil, der in den letzten 25 Jahren enorme Veränderungen durchgemacht hat und trotzdem nicht wirklich leichter wurde. Warum? Schliesslich gibt es heute Titangeschirr, Sporks, und vieles mehr.


Heute «braucht» man aber so viel ultraleichtes Material, dass das Gesamtgewicht erneut hoch ist oder das Packvolumen vor lauter Fertigmahlzeiten unvorstellbar wird. Ein Vorschlag für Komfort und erträgliches Gewicht:

  • Ein Kochtopf,
  • 1 «Schüssel-Tasse» pro Person,
  • 1 Esslöffel pro Person,
  • Feueranzünder, die auch bei Regen ihren Dienst einfach erfüllen und falls Feuerholz schwierig zu finden ist ein Dosen-Hobo.
  • Falls du kein Feuer machen kannst ein einfacher und «nackter» Brenner mit Treibstoff (z.B. Trangia Brenner und Spiritus – kein Windschutz etc.) und etwas Fantasie für den Rest.

Survival Kit

Dazu ein Survival Kit, das angepasst an die jeweilige Situation gepackt wurde. Dadurch bist du auch auf mögliche Notfälle vorbereitet. Was du beim Packen des Survival Kit vermeiden solltest, würde diesen Artikel sprengen.

Kochutensilien sind heute unmengen verfügbar

Du suchst mehr Anregungen oder Ideen, willst dich mit dem Thema «Trekking ultraleicht» (UL) tiefer befassen? Dann kann ich dir ein Büchlein und das dazugehörige Forum wirklich empfehlen.

Büchlein: «Trekking ultraleicht» im Conrad Stein Verlag von Stefan Dapprich und

das Forum findest du auf: https://www.ultraleicht-trekking.com/forum/

Du suchst Inspiration & Wissen dazu in Kursform? Dann helfen dir unsere Kursangebote weiter.


Nachfolgend noch etwas, was mich häufig zum Lachen bringt, manchmal auch ekelt.

Genau, ein Haufen weisses Papier am Fusse eines Baumes. Weniger, dass die Hinterlassenschaft nicht vergraben wurde, sondern mehr der Umstand, dass die Leute riesige Mengen Toilettenpapier mit sich herumtragen, amüsiert mich immer wieder.

Schliesslich kann man seinen Hintern mit unzähligen Materialien aus der Natur reinigen! Ich schätze mal, dass in 99 % der Zeit der Menschen kein Toilettenpapier gebraucht wurde. Versuche machen klug und bringen Geschichten fürs Lagerfeuer 😉 – aber dichtes Moos wird schwer zu überbieten sein!


Gepäck ist da, um dir deinen Aufenthalt zu vereinfachen. Gepäck ist aber ein schlechtes Statussymbol!

Du darfst es schliesslich ständig auf deinem Rücken tragen. Überlegst du dir bei jedem Gegenstand, was er dir bringt und wie oft du ihn wirklich brauchen wirst.

So bekommst du bereits eine gute Übersicht, was zu Hause bleiben kann.

Beispiel eine Axt.

Sie ist nur sehr selten und in härteren Situationen wirklich nötig.

So zum Beispiel im Winter oder bei einem wirklich langen Aufenthalt von mehreren Monaten.

Wie immer interessieren mich deine Gedanken und Anregungen dazu und natürlich deine Gepäcklisten, die du mit Erfolg und Freude jedes Mal mit nach draussen nimmst.

Schreib mir gleich hier auf dieser Seite deine Gedanken.

Dein Gepäck verkleinern 1. Schritt:

Fang an, Kleinigkeiten zu ersetzen. Dann immer mehr. Ein Beispiel dafür bekommst du in meinem kostenlosen E-Mail-Kurs zur Frage, wie du Heringe schnell und effektiv ersetzen kannst.

Ja, schick mir den 3-teiligen E-Mail-Kurs Heringe selbst machen

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Das Beste hoffen ist kein Plan! – Howgh

Mike


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