Wild Campieren mit Tarp oder Zelt? Womit du frei und legal unterwegs bist

Eine Frage, die du dir sicher auch schon gestellt hast. Darf ich da einfach übernachten? Ist wild Campen in der Schweiz legal? Toleriert? Oder strengstens verboten? Daraus entstehen dann Suchmaschinen-Fragen wie: <<wild campieren schweiz?>>

Ok, schauen wir uns das doch genauer an.

Gleich vorne weg. Wir sind in der Schweiz. Das heisst, es gibt keine einheitliche und einfache Regel. Aber der Vorteil ist, es gibt Grauzonen. Schauen wir uns das ganze kurz näher an. Ah, und für die Touren im angrenzenden Ausland, schauen wir kurz auf die Regeln unserer Nachbarländer. Los gehts.

Bedenke dabei aber das Datum des Beitrages – es kann sein, dass sich in der Zwischenzeit was geändert hat. Also wenn du das schon jetzt weisst, freuen sich sicher alle über deine Nachricht zuunterst bei den Kommentaren. Danke.

Voraussichtliche Lesedauer: 14 Minuten

Warum dürfen wir nicht überall nach Hause?

Eigentlich ist es doch unser Recht zurück zu Mutter Erde zu gehen, um eine Nacht bei ihr zu verbringen. Also wild zu campieren. Schliesslich sind wir alle ein Teil der Natur und die Kinder der Erde.

Nur hat der Mensch in seiner Geschichte angefangen, die Erde als sein Besitz anzuschauen und sie untereinander aufzuteilen. Oder sagen wir besser sie einander wegzunehmen. Vermutlich wollen wir alle unseren Anteil an den Gefühlen der alten Pharaonen und Könige in uns spüren. Denn die Penetranz mit der wir der Erde unsere Vorstellungen von Aussehen aufzwingen ist doch beeindruckend. Denn wir besitzen sie – also formen wir sie. Nur ist das hier nicht das Thema.

Deshalb zurück zum Thema schlafen bei Mutter Erde.

Als wichtige Grundlage:

Wild übernachten ist nicht gesetzlich geregelt.
Ein Schlafsack alleine macht also noch kein Camping.

Wild schlafen bei Mutter Erde

Nur das Campieren und Biwakieren ist geregelt. Also fühle dich frei in direktem Kontakt zu Mutter Erde zu übernachten. Wenn du dazu Grundlagenwissen suchst, ist unser Survival 1 Kurs etwas für dich. Jetzt aber zurück zur Frage warum dürfen wir nicht ungeregelt nach Hause?

Ganz einfach:

Heute gibt es Länder und diese haben Gesetze zum Thema wild campieren, an die wir uns zu halten haben. Oder zumindest in unserem Interesse nicht damit in Kontakt kommen wollen. Punkt.

Welche das sind schauen wir uns bald schon etwas genauer an.

Zuerst aber:


Die Regeln beim wilden Campieren werden immer strenger

Oder, ein Aufruf zur Fairness.

Nach Draussen gehen ist voll im Trend. So war ich vor 20 Jahren ein schräger Typ, heute ist das Inn, was ich mache. Das hat auch weniger angenehme Folgen. So konnte ich mich vor über 20 Jahren fast überall hinlegen und die meisten Menschen, die ich traf, freuten sich über mich.

Gerade in Sommern wie dem letzten – boomte das Draussen sein und leider sind wir als Gesellschaft zu weit von Mutter Erde entfernt um das in einem vernünftigen und verträglichen Rahmen zu machen. Also los in die Vans & CO und überall hin, mit Motor und Hülle die uns immer noch in sicherer Entfernung zur schmutzigen Erde hält.

Kein Wunder freuen sich die ortsansässigen Menschen nicht nur über die Aufmerksamkeit die ihrer Region plötzlich geschenkt wird. Deshalb plädiere ich auf kleine Gruppen, leichtes Unterwegssein und ruhiges Integrieren in der Natur. Echtes wild Campieren.

Doch dazu gleich.

Was ist die Folge von Booms? Genau, es wird vermehrt kontrolliert und denunziert.

Können wir trotzdem noch wild Campieren?

Ganz klar: Ja.

Aber überleg dir vorher, ob du andere Menschen oder Tiere störst und hinterlasse, wenn möglich, nicht einmal Fussabdrücke. Anders gesagt, und das ist leider aus Erfahrung die Realität:

Nimm Plastikfolien und anderer Müll wieder nach Hause, schneide keine grünen Äste von Bäumen ab. Halte mit Feuer Abstand von Pflanzen und Bäumen, und verhalte dich respektvoll gegenüber anderen Lebewesen.

Also genau wie, wenn du eingeladen wurdest. Dort lässt du – ich hoffe es zumindest – auch nicht dein Kaugummi unterm Tisch kleben. Latscht mit schmutzigen Schuhen quer über den Schlafzimmerteppich. Reisst die Vorhänge entzwei um dich zuzudecken und zum Abschied schmeisst du dann noch deinen Müll im Treppenhaus auf den Boden.

Alles klar? Super, und weiter gehts mit der Frage:

Tarp oder Zelt?

UL Zelte sind eine Möglichkeit für Wildes campieren
Ultraleicht Zelte sind eine Möglichkeit fürs wilde Campieren – aber…

Nimmst du zum wild Campieren besser ein Tarp oder ein Zelt?

Generell ist wild Campieren verboten. In der Schweiz wird es mit einigen Regeln über der Baumgrenze toleriert. Eine schöne Ausnahme, auf die wir acht geben sollten und uns deshalb an die wenigen Regeln halten.

Das Tarp ist im Gesetz ein nicht ganz klar geregeltes Ding. Denn es ist kein Zelt. Dazu benutzt die Armee das Gleiche (das ist meistens ein guter Anfang (-; ) und wir hinterlassen damit nur wenig bis keine Spuren.

Dazu ist das Notbiwak in der ganzen Schweiz legal. Beweise deine Not und alles ist gut. Nein, natürlich nicht. Aber ein Poncho-Tarp zu nutzen könnte dir in diese Richtung weiterhelfen. Dazu sind sie noch super leicht.*superb* (-;

Zurück zur irren Realität. Ein Tarp wird als Zeltplane definiert. Wie sie rechtlich ausgelegt würde, kann ich dir nicht sagen. Bist du aber Richter oder generell im Recht tätig, würde mich und alle anderen Leser deine Einschätzung sehr interessieren!

Meiner Meinung nach sind wir mit einem Tarp näher an und in der Natur. Wir haben mehr Platz uns zu bewegen. Wir können flexiblere Unterkünfte Bauen. Haben etwas für Notfälle dabei und wirken weniger stark auf die Natur ein.

  • WIld Campieren Schweiz
  • 1 Personenzelte sind schwerer als TArps und bieten weniger Freiraum
  • Tarp schwebend beim wild campieren
  • Kleine FLäche, einziger Vorteil ist da das Moskitonetz

Und wie du es einfach und schnell aufspannst, zeige ich dir unter: Tarp-Technik.

Oder du holst dir mein Taschenführer: 7 Tarp Formen – einfach und stabil.

Da spricht nicht mehr viel für ein Zelt.

Ausser eventuell das Moskitonetz, in wirklich stark Mücken belebten gebieten wie an einem See. Aber die Jahreszeit, in der dich die Mücken nicht schlafen lassen, ist bei uns kurz.

Merke, fürs wild Campieren ist:
Ein Zelt verboten; ausser über der Baumgrenze mit einigen Regeln und nur Nachts.
Das Tarp, eine wilde Alternative die fast nur Vorteile bietet und sich eher in rechtlichen Grauzonen bewegt.


Die rechtliche Lage zum draussen schlafen in der Schweiz

Grundsätzlich ist es allen Menschen in de CH gestattet Wald und Wiesen zu betreten. Sofern dabei keine Schäden entstehen!

Dazu zählt auch kein Abfall zurücklassen, keine Ernte von Bauern zu zertrampeln, keine Ruhestörung, und zwar von Mensch und Tier und zu guter Letzt keine Kantonalen- oder Gemeinderegeln zu missachten.

Das heisst, erkundige dich auf dem digitalen Weg mit Fragen wie: Wild campieren im Kanton Bern. So hast du einen schnellen Überblick.

Ja, es geht nicht, ohne dich vorher etwas zu erkundigen.

Du interessierst dich, wie im frühen Kanada die Menschen unterwegs waren – zum Beispiel als Voyageurs? Mehr dazu in einem anderen Beitrag.


Generell verbotene Übernachtungsplätze

Über diese Orte wollen wir nicht gross diskutieren. Denn zum wild Campieren eignen sie sich nicht.

  • Das Campen im Nationalpark – es gibt dort andere Übernachtungsmöglichkeiten
  • In Naturschutzgebieten – wobei die Durchsetzung des Gesetzes sehr unterschiedlich gehandhabt wird. Aber heii, das ist Ehrensache sich an diese Regel zu halten.
  • In Jagdbanngebieten, Wildruhezonen während der Schutzzeit, und Wildtierschutzgebiete. Diese sind weniger bekannt und draussen nicht markiert. Du findest sie und andere empfindliche Naturräume aber online.
  • Dass du keinen anderen Menschen zu sehr auf die Pelle rückst, ist wohl selbsterklärend. Du willst ja auch deine Ruhe.
  • Im Kanton Tessin gilt ein generelles Campingverbot abseits von Stellplätzen – wird aber ausserhalb von dichten Lebensräumen, sprich Touristenhochburgen, nicht wirklich durchgesetzt. Und bietet dir die Möglichkeit mit dort lebenden Menschen in Kontakt zu kommen. Genau ich meine Frage sie, ob du dort wild campieren darfst.

Was meistens toleriert wird / erlaubt ist

  • Abenteuerliches Wild-Biwakieren in Kleingruppen – oder mal alleine?
    Ausserhalb der sehen-und-gesehen-werden-Zonen
  • Eine Nacht oberhalb der Baumgrenze in nicht sensiblen Lebensräumen
  • Wenn du den Grundbesitzer fragst – Menschen sind nicht grundsätzlich schlecht 😉 und viele helfen dir zu einer entspannten und guten Nacht

Weitere Informationen findest du zum Beispiel auf dem Faltblatt vom SAC.


Kurzer Blick über unsere Grenzen bezüglich wild Campieren

Als Wildnis Survival lebender Mensch bin ich kein Rechtsexperte. Aber ich bin schon etwas rumgekommen und habe einige Erfahrungen im Ausland gesammelt. Hier für dich ergänzt aus dem Netz und aus Büchern.

Deutschland

Ich habe 2 Jahre in Deutschland gelebt. Grundsätzlich ist alles verboten. Nein natürlich nicht. Aber es gibt dort strengere Regeln bezüglich Feuermachen und Campieren. Aber auch in Deutschland ist es nicht klar geregelt, ob ein Tarp ein Zelt ist oder nicht. Dazu ist das Schlafen in einem Schlafsack ohne Zelt auch eine Grauzone.

Legal ist das Übernachten mit Erlaubnis. Das heisst wiederum, frag die Menschen einfach danach. Ich habe damit viele gute Erfahrungen gemacht. Ok, ich gebe zu, das ist schon eine Weile her.

Generell ist aber Deutschland ähnlich wie die Schweiz. Das heisst jedes Bundesland und jeder Ort hat noch eigene Regeln. So wäre in einigen Bundesländern im Norden das Betreten des Waldes in der Nacht abseits von Wegen verboten. Also informiere dich vorher. Und denke daran, in Deutschland gibt es mehr freien Platz als in der Schweiz – also verschwinde mit deinem Camp ;-).

Österreich

Da habe ich ehrlich gesagt sehr wenig eigene Erfahrung. Aber Feuermachen und Campieren sind generell auch verboten. Aber angeblich ist auch mit Erlaubnis sehr viel machbar. Mehr dazu findest du aber sicher im Netz und wie immer Vorort bei den Menschen.

Wild Campieren in Frankreich

Frankreich ist genau wie Deutschland sehr gross. Hat lokale Regeln und Campieren ist genau, wie Feuermachen verboten. Trotzdem machen es alle. Ja auch und gerade die Einheimischen. Dazu solltest du generell bedenken, dass in und um Touristenorte kontrolliert und auch sanktioniert wird. Das heisst, es ist alles möglich, von Wegschicken, Durchsuchungen bis Bussgeld.

Beim wild campieren Schweiz, kannst du deine Unterkunft deinen Bedürfnissen anpassen

Daneben bietet Frankreich aber noch viel Platz um zu verschwinden und die Menschen helfen dir auch dort gerne weiter, um einen Platz zu finden.

Italien und Spanien

Sind weitgehend, wie der Rest der EU bezüglich wild Campen und Feuer. Was du in typischen Touristenländern bedenken solltest ist das Gleiche wie in Frankreich.

Meide touristische Gebiete!

Dänemark ist witzig und eine Campingnation

So habe ich auch dort einige Zeit im Wohnmobil und wild gelebt. Sie haben doch wirklich Wälder definiert, in denen du unter freiem Himmel übernachten darfst. Sprich wild Campieren. Das ist Grizzlystark, oder?

Das sogar mit oder ohne Zelt. Ob das noch aktuell so ist und welche Wälder dafür nutzbar sind, sagt dir das Tourismusbüro vor Ort. Oder du wirfst einen kurzen Blick auf diese Seite.

Der Osten

Pauschalisiert ist in östlichen Ländern wie Ungarn, Slowakei, Russland, Polen, generell wild Campen und Biwakieren nicht gern gesehen und meist auch klar verboten. Aber ehrlich, wenn dich da jemand findet, bist du so oder so zu dicht dran gewesen. So viel Platz wie du dort hast, wirst du beim wild Campieren gut zurechtkommen.


Die nächsten Schritte für deine wild campierte Nacht.

Plane keine Grossgruppen Happenings. Denn du willst die Natur erleben – dafür braucht’s auch keine Bierdosen schlachten und du musst nicht auf einem gigantischen Feuer grillen.
Was echt jetzt?

Verstehe mich nicht falsch: Magst du Feuer und ein Bier – kein Problem. Lass aber die Dosen nicht einfach herumliegen und halte dein Feuer in einer vernünftigen Grösse.

Das so oder so nur nachdem du die aktuelle Waldbrandgefahr zurate gezogen hast. So kannst du auch eine Entscheidung pro oder contra Feuer treffen. Auch kein Feuer, darf sein.

UL Zelte sind leicht aber auch sehr kleinTarp Zelt - die Luxusunterkunft beim wilden campieren
Zelt oder Tarp? Das ist oft die Frage.

Dann schaust du im Voraus, dass du nicht in einer empfindlichen Gegend landest. Sprich Schutzgebiete.
Dazu nutzt du allfällige Feuerstellen, die schon da sind.

Stell dir vor, du erklärst einem Besucher ganz ruhig und klar, warum du nicht auf der anderen Seite im Schutzgebiet biwakierst. Dazu noch deine bewusste und vorsichtige Planung beim Setzen des Camps. Der ist beeindruckt und du wirst vermutlich dort bleiben dürfen. *Groovy*


Vor Ort schaust du, dass du immer einen sauber präsentierten Müllsack dabei hast und ihn alle auch nutzen. Und zwar andauernd – nicht erst am nächsten Tag! Ich schreibe jetzt hier, nicht dass du ihn auch mitnimmst – soviel Selbstdenken mute ich allen zu.

Besucht dich jemand ungeplant an deinem Biwakplatz, wirkt Ordnung und ein anständiges Auftreten wunder.


Erzähle offen was du machst und warum du da bist.

Oder würdest du dich über einen Wildfremden in deiner Grünanlage freuen, der einfach nicht sagen will, was er da genau macht, dazu überall Zigarettenstummel und Bierdosen rumliegen hat? Dir dann noch kurz an den Kopf wirft: „Jaja ich räume dann morgen auf“.

Ganz klar, du würdest ihn sicher freundlich bitten noch eine Nacht länger zu bleiben.
Danke für deine Zustimmung.


Zu guter Letzt:

Bewegst du dich mit Anstand und Respekt in der Natur, wirst du nicht wirklich auffallen. Hältst du dich dazu an die grossen Regeln, stehen den wilden Nächten nichts mehr im Weg.

Geniesse Mutter Erde so wie die Menschen in 99.99% der Zeit gelebt haben. Natürlich.

Ein Tarp nutzen und dazu noch in der wilden Mitwelt unterwegs sein kannst du mit uns auf unserem

Das Beste hoffen ist kein Plan! – Howgh

Mike


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