Maximalgewicht für dein Trekking Rucksack – oder wie viel Gewicht kannst du tragen?

Einige Tage unterwegs. Ohne viel Kontakt zu unserer Alltagswelt. Die Natur, eine Karte und etwas an Ausrüstung sind alles, was du dazu brauchst. Der Knackpunkt dabei ist immer das Gewicht. Egal ob du auf Wegen, Strassen oder Querfeldein unterwegs bist – das Gewicht auf deinem Rücken ist massgebend, ob du die Zeit geniessen kannst oder ob es zu einer Tortur wird.

In meiner Jugend sagte man zum Trekking oft Wildniswandern. Die Frage, ob dabei Wege genutzt werden oder nicht, wurde oft diskutiert. Heute sind diese Problemchen mit dem Nutzen des Wortes Trekking weggefallen.

Doch wir wollen uns kurz das Thema Maximalgewicht anschauen. Und nicht die Entwicklung der Outdoor-Sprache; also ich meine der Draussen-Sprache.

Es gibt verschiedene Ansätze zu dem Thema. Die bekanntesten sind eine Maximalzahl oder einen Prozentsatz deines Körpergewichtes.

Doch kurz vorneweg. Die Zahlen und Empfehlungen von mir sind für Anfänger. Denn wenn du schon lange im Bereich Trekking unterwegs bist, kennst du deine Gewichtstoleranz eh und dieser Beitrag ist mässig spannen für dich.

Kleine Fläche, einziger Vorteil ist da das Moskitonetz. Denn das Maximalgewicht für dein Trekking Rucksack wird mit einem Zelt negativ beeinflusst.
Klein und fein – je nach Region das richtige, aber sicher auch oft zu klein und zu schwer.

Das Maximalgewicht

Dies wird oft mit 25 kg angegeben. Ich vermute, dies ist entstanden, da noch vor 30-40 Jahren das Rucksackgewicht bei Wildniswandernden meistens bei 25-30 kg lag. Das Ganze ist sicher mitgeprägt durch die ersten Ausrüstungslisten einiger militärisch geprägten Bücher zum Thema Leben in der Wildnis. Auch Erfahrungen in Pfadis tragen sicher dazu bei.

Das ist nichts Schlechtes. Denn die typische Klientel der Armee sind junge Männer, die meistens viel Gewicht schleppen können. In Pfadibewegungen wird oft mit den Autos Material an den Zielort gebracht. Wie gesagt, das alles macht so weit Sinn. Aber rechtfertigt für mich nicht, dass du dich auf einem Trekking daran orientierst.

Warum?

Ganz einfach, die wenigsten Menschen erfüllen die obigen Umstände. Das heisst, du bist genau wie ich, kein junger Mann (mehr), der einfach alles an Gewicht schleppen kann – und will. Oder du hast kein Materialtransport.

Denn 25 Kg über mehrere Tage zusätzlich zu deinem Körpergewicht zu tragen ist nicht ohne. Da bleibt dir nur eisernes Training, oder noch besser, du reduzierst das Gewicht.

Und kurz als Randbemerkung. Wenn du dich auf Expedition begibst oder im Winter unterwegs bist, sind die 25 Kg schnell erreicht und real. Aber du begibst dich mit einem Trekking nicht auf eine Expedition! Erst recht nicht als Anfänger. Und im Schnee kannst du z.B. dein Gewicht vom Rücken weg auf eine Pulka umladen.

25% Prozent deines Körpergewichtes

Diese Zahl mag auf den ersten Eindruck gut aussehen. Dazu wird sie oft angepasst auf 20 % wenn du nicht so trainiert bist. Sie ist durch die Flut an Infos im Netz zum Standard geworden, die fast alle kennen und gerne weitererzählen.

Also sagen wir, du bist gut trainiert, eine Frau, 60 kg schwer und ca. 30 Jahre alt. Damit hättest du ein Maximalgewicht von 15 kg. Das wird sehr gut passen. Du könntest sogar recht leicht auf 17 kg Maximalgewicht für dein Trekking Rucksack hoch und auch das wäre machbar für dich.

Zweites Beispiel: Du bist ein Mann. 75 kg schwer, 180 cm gross und etwa 35 Jahre alt. Perfekt, dein Maximalgewicht 18,75 kg.

Beide Durchschnittspersonen werden ihren Rucksack tragen können, ohne zu viel Schmerzen. Das Problem zeigt sich aber, sobald wir zu wirklichen Menschen wechseln, die (fast) nie einem Durchschnitt entsprechen.

Auslegeordnung meiner Packliste - es kommt schnell einmal etwas zusammen und dein Rucksackgewicht steigt und steigt.
Auslege Ordnung meiner Packliste – es kommt schnell einmal etwas zusammen und dein Rucksackgewicht steigt und steigt.

Rechnen wir nochmals kurz:

Mann, nicht wirklich trainiert, 65 Jahre alt und mit etwas Wohlstandsreserven. Das heisst auf 180 cm Grösse 86 kg Gewicht. Dadurch könnte er 21,5 kg als Maximalgewicht rechnen (oder 17.5kg bei 20% ). Also mehr oder etwa gleichviel wie ein gleich grosser Mann mit 35 Jahren. Und da fangen die Probleme an.

Wie finde ich also mein Maximalgewicht

Ich habe eine einfache Abstufung zum Maximalgewicht für dein Trekking Rucksack, die ich dir empfehlen kann. Und das ist nach Alter und Körperbau.

Aber auch mit dem System kommst du nicht drumherum zu testen, ob das für dich passt. Ahh, und Kinder rechne ich selbstverständlich nicht mit ein.

Ladys first.

Frauen

  • Bis etwa 35 Jahre, Maximalgewicht von 17 kg.
  • 35-50 Jahre Maximalgewicht von 15 Kg
  • Ab etwa 50 Jahren Maximalgewicht von 13 kg
  • Ab 60 Jahren Maximalgewicht von 11 Kg

Männer

  • Bis etwa 35 Jahre Maximalgewicht von 20 kg (untrainiert 17 kg!)
  • 35-50 Jahre Maximalgewicht von 17 Kg
  • Ab 50 Jahren Maximalgewicht von 15 Kg
  • Ab 60 Jahren Maximalgewicht von 11 Kg

Jetzt kommt deine eigene Beurteilung dazu. Das heisst, bist du athletisch im Körperbau, dann wechselst du locker als Frau aufs Männergewicht. Bist du aber ein Mann, der eher schmal gebaut ist – genau wie ich – wechselst du zum Frauengewicht.

Und Männer: keine Angst, die Frauen sehen bei uns nicht, ob wir das Frauen- oder Männergewicht tragen. (-;

Aber

Genau, auch diese Liste ist nicht perfekt. Denn sie dient als Orientierung für Anfänger. Das heisst, wenn du dich das erste Mal für 2 Nächte und mehr nach draussen begibst und das auf Schusters Rappen.

Dazu spielt das Gelände sicher eine grosse Rolle. Denn bist du im Norden von Deutschland unterwegs, wird dir die Steigung wenig zusetzen. Die gibts da nämlich nicht. Kommst du aber auf unseren 3 Tagesstreifzug in den Jura, willst du diese Gewichte nicht überschreiten.

Und ja, du könntest sicher mehr Gewicht tragen. Aber diese Gewichte kannst du gut tragen. Das heisst, du kannst den Ausflug noch geniessen. Und das auch über mehr als ein Tag.

Und ja, sei ehrlich zu dir selbst. Angenommen du arbeitest im Stehen und bist dauernd am Material heben und tragen kannst du dich beim Trekking sicher mehr beladen als, wenn du wie ich gerade im Büro sitzt und vor allem am Bildschirm arbeitest.

Dazu kommt die persönliche Toleranz bezüglich Schmerzen und ungewohnter Belastung. Besser du nimmst ein Gewicht leichter als höher aus der Tabelle.

Und glaube mir:

Bewunderung bekommst du, weil du fast nichts dabeihast und nicht weil du für jeden Schnickschnack noch 3 Ersatzutensilien rumträgst.

Du fragst dich, was unser Gepäck so übergewichtig macht heute? Du findest meine Gedanken dazu im Beitrag zum Gepäck.

Oder du möchtest gleich die Heringe ersetzen – also zu Hause vergessen meine ich (-;

Ja, schick mir den 3-teiligen E-Mail-Kurs Heringe selbst machen

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Interessen

Der lange Weg ist (leider) der schnellste, um dein Maximalgewicht für dein Trekking Rucksack zu finden

Anders gesagt nimm dir die Zeit dein Rucksack einzutragen und dich mit dem Gewicht vertraut zu machen. Um schnell ein wirkliches Gefühl für dein persönliches Maximalgewicht zu erhalten, begibst du dich mit komplett gepacktem Rucksack nach draussen.

Das heisst, pack deinen Rucksack und nimm dir mindestens 2 Stunden um damit Spazieren zu gehen. Danach packst du garantiert weniger ein. Und du kannst dein Maximalgewicht für dein Trekking Rucksack deutlich besser beurteilen.


Du willst dein Gewicht verkleinern und ab jetzt mit dem Tarp draussen übernachten.
Nur die Frage wie stellst du das Ding bei jedem Wetter sauber auf, quält dich noch?

Dann ist mein E-Book dein weiterer Weg:

Eine Blühende Ebene im Jura

Wo liegt dein Maximalgewicht und wie gehst du mit der Versuchung von zu viel Gepäck um? Ich freue mich über deine Rückmeldungen in den Kommentaren.

Das Beste hoffen ist kein Plan! – Howgh

Mike


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